Dienstag, 24. August 2010

Trip zu Jordan

Hey Ho! Schreib diesen Blog von Clarksville (Tennessee). Ich sitze hier in gemütlicher Runde mit Jordan’s Familie. Ich hab euch ein bisschen was zu erzählen, deshalb fang ich mal an der Stelle an, an der ich am Mittwoch aufgehört habe.

Ich war wie schon erwähnt mit meinem Prof in dem Bosch Rexroth Werk. Dort haben wir den deutschen Produktionsleiter getroffen. Er hat dort einiges unter sich. Er kam hier her als er Ende 20 war. Durch seine Erfahrungen, die er in Deutschland sammelte, konnte hier sehr schnell seine Karriere starten. Er zeigte mir den Produktionsablauf und stellte mir das Projekt vor, dass ich eventuell bearbeite. Ich bekomme aber noch nähere Infos in der kommenden Woche.
Am späten Nachmittag bin ich dann noch mit Patrick und Puschka (das ist ein Inder aber ich weis nicht ob ich den Namen richtig geschrieben hab) einkaufen gefahren. Die beiden haben noch kein Auto und sind auch noch nicht so lange in Greenville also hab ich ihn ein bisschen was gezeigt. Nach ihrem Großeinkauf bin ich schnell heim, da Wäsche waschen anstand. Nach gründlichem studieren der Betriebsanleitung hab ich mich dann getraut und die Maschine beladen. Ich war mir wegen den Temperaturen nicht so sicher, da die Maschine an den Warmwasseranschluss des Hauses angeschlossen ist und man daher nicht so gut abschätzen kann wie warm oder kalt die Angaben „cold, warm oder hot“ sind. Letztendlich hat aber alles wunderbar geklappt. Dann hab ich noch schnell alle verderblichen Lebensmittel gefuttert bevor ich den Staat verlasse. Gute Nacht!

Bißchen was von der Skyline...will mir das mal von nahem ansehen
Am Donnerstag hab ich nach dem Frühstück alles zusammen gepackt was ich so brauch für meinen Ausflug nach Tennessee und bin noch kurz ans ICAR. Ich klärte noch ein paar Dinge ab und begab mich auf den Weg nach Atlanta. Ich war rund 2,5 Stunden unterwegs und konnte wieder allerhand auf der Interstate erleben. Welche Fahrzeuge man hier in welchem Zustand fahren kann ist einfach unglaublich. Als ich mich Atlanta näherte kam ich ein bisschen ins schwitzen. Stau so weit ich schauen konnte. Es war Rushhour und zu meinem Glück auch noch ein Baseballspiel. Doch es ging alles noch gut und war sogar noch früher am Flughafen als geplant. Allerdings machte ich mal wieder Bekanntschaft mit dem Sicherheitspersonal. Ich Doofi hatte morgens meinen kompletten Kulturbeutel in mein Handgepäck gepackt, was heißt, dass ich fast alles wegwerfen durfte, da es die maximale Flüssigkeitsmenge überschritten hatte. Schade drum. Als ich in Richtung meines Gates gelaufen bin wollte ich mir noch ein schnelles Bier gönnen aber ich hörte über die Lautsprecher, dass es möglich ist eine Stunde früher nach Nashville zu fliegen. Also ging ich zum Gate und startete etwas früher. Ich musste nicht lange warten bis Jordan kam und mich abholte. Wir freuten uns beide sehr uns wieder zu sehen. Letztes Jahr hätte niemand daran geglaubt, dass wir uns nach „nur“ einem Jahr hier in Amerika wieder sehen. Er zeigte mir kurz Downtown Nashville und lud mich zum Abendessen ein. Wir gingen in ein altes Brauhaus.
Ich war beeindruckt von dem, was ich bisher sah. Jede Menge Leute, Live Musik, Lichtreklame usw. Wir bekamen einen krassen Sandwich und eine Probe von allen, im Brauhaus selbstgebrauten Biere serviert. Danach besuchten wir kurz eine Live Bühne aber da Jordan’s Mama am gleichen Tag wie ich einreiste, fuhren wir nach Clarksville um sie zu empfangen. Nach herzlicher Umarmung stellten wir schnell fest, dass sie den gleichen Namen trägt wie meine Mama. Sie beschloss kurzer Hand, dass Sie jetzt meine Mama hier wäre. Sie ist sehr cool drauf und kocht unglaublich gut. Jordan’s Familie hat mein Denken über das Amerikanische Essen geändert.
Wir hatten am Freitagmorgen ein richtiges Amerikanisches Frühstück mit French-Toast, Bacon, Eiern usw. Ich half Jordan ein bisschen mit ein paar Dingen und er zeigte mir seine Base. Clarksville ist eine Soldatenstadt. Hier leben etliche tausend Soldaten. Ein Teil geht mit Jordan am Montagmorgen nach Afghanistan. 16000 kommen nächstes Jahr heim. Nur mal so ne Zahl. Fort Campell ist wie eine kleine Stadt und dort ist ne Menge los. Abends trafen wir uns mit einer Freundin von Jordan. Sie hat einen Mann in Afghanistan und wird ab und zu einen Blick auf Jordans Haus halten. Wir wurden alle von Jordan Mama
Meine amer. Mama, Jordan und Ich
eingeladen. Sie spendierte uns eine rießen Pizza und für jeden ein Salat. Das Restaurant braute ebenfalls sein eigenes Bier und wir trafen etliche von Jordans Kollegen. Wir verabredeten uns mit Ihnen um in Nashville um die Häuser zu ziehen. Oh man… wir hatten jede Menge Spaß und ich lernte jede Menge Leute kennen. Leider musste ich dann feststellen, dass in Nashville um drei Uhr morgens die Lichter ausgehen. Ich weis auch nicht mehr genau warum und wie aber….
… Samstags wurde ich in einem Hotelzimmer wach. Wir hatten es uns nachts mit drei anderen Jungs organisiert.













Hier haben schon ganz Große gespielt!




Jordan mit unserem Abendessen

Hotel in Nashville



















Nach einem Kaffee sind wir in Richtung Clarksville aufgebrochen und haben unterwegs noch eingekauft. Jordan hatte eine Steak-Night geplant und neben seiner Familie auch noch ein paar Freunde eingeladen. Es war lustig und ich habe jetzt neben meiner amerikanischen Mutter auch noch eine amerikanische Cousine und einen Cousin. Sie haben mir bisschen was von dem Leben und der  Familie erzählt…ruckzuck war ich zu Thanksgiving eingeladen. Allerdings müsste ich etwa 12 Stunden fahren um dort hinzukommen.

Am Sonntag half ich Jordan sein Zeugs zu packen und im Auto zu verstauen. Ich skypte ein wenig mit Jessi und meiner Familie. Sie verabschiedeten sich von Jordan per Video-Gespräch. Es gab wieder herrliches Essen doch je später es an dem Tag wurde, umso mehr merkte man, dass es langsam ans Abschiednehmen geht. Wir entschlossen uns spontan noch einen kurzen Ausflug nach Kentucky zu machen.
Meine Tante, Cousine, Cousin und ich in Kentucky




Die Grenze ist etwa 2 Minuten von Jordans Haus entfernt. Wir machten ein paar Bilder und spazierten gemütlich wieder zurück.

Die Regenrinne ist die Grenze von Tennessee und Kentucky. war auf nen Sprung in Kentucky bei meiner Cousine.




















Dann ging es ab nach Fort Campell, wo Jordans Einheit aufbrechen wird, um Ihren Dienst in Afghanistan anzutreten. Ich sah es zum ersten Mal, dass sich so viele Soldaten von ihren Familien, Freundinnen, Freunde, Bekannten und gerade erst geborenen Kinder verabschiedeten. Hoffe, dass alle wieder gut nach Hause kommen! Nun war es auch bei uns soweit Tschüß zu sagen. War alles eine gewöhnungsbedürftige Stimmung! WIR SEHEN UNS NÄCHSTES JAHR WIEDER! BIS SPÄTER! WUTZEKOPP!
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Nach dem ich um drei im Bett war, beschloss ich doch lieber ein bisschen länger zu schlafen, da ich doch ne längere Autofahrt vor mir hatte. Da Jordans Familie auch heute das Haus verlassen wollten, blieb ich so lange ich helfen konnte bei ihnen. Sie haben mir bei allen Fragen, Problemen und Sorgen ihre Hilfe angeboten. Es war einfach der Hammer diese Familie kennen zu lernen. Werde das Familienleben doch ganz schön vermissen, wenn ich wieder in Greenville bin. Sie waren so nett und großzügig zu mir, dass ich gar nicht weis wie ich ihnen danken kann. Vielleicht sehe ich sie ja an Thanksgiving. Auf der Fahrt musste ich noch mal über die Geschichte nachdenken, wie alles gelaufen ist, dass ich jetzt in der Zeit Jordans Auto fahre, in der er in Afghanistan ist. Er erzählte mir wie er nach Deutschland kam und mit seinem Kollegen in Kusel rum lief um eine Wohnung zu finden. Sie redeten darüber und so hörte zufällig ein Arbeiter, der an einem Fenster arbeitete, dass sie auf Wohnungssuche sind. Sie fuhren zu einer Adresse, die ihnen der Arbeiter gab. Dort trafen sie eine ältere Frau an, die kaum Englisch sprach. Da sie sich nicht gut verständigen konnte, gab die Dame ihnen die Adresse ihres Sohnes. Nach dem sie den Sohn der Frau aufgesucht hatten, erklärte er ihnen, dass die Wohnung renoviert werden müsste und wahrscheinlich auch nicht den Ansprüchen entspricht. Er wüsste jemand, der in ETSCHBERG wohnen würde und eventuell was frei hätte. Er wohnte dann etwa drei Jahre in Etschberg, bevor wir auf ihn aufmerksam wurden. Leider hatte er zu diesem Zeitpunkt nur noch zwei Monate, bis er wieder in die USA versetzt wurde. Wir hielten den Kontakt und wir konnten uns hier wieder treffen. Das hätte vor einem Jahr keiner für möglich gehalten! Ich finde, wenn man über die ganze Geschichte nachdenkt, dann ist es schon einwenig skurril, dass er durch den Freundesfreund eines Arbeiters nach Etschberg kam und ich jetzt sein Auto fahre weil er in Afghanistan ist. Ich hoffe das Beste für ihn und sein Auto.
Die Fahrt durch die Smokey Montains war super. Es ging alles in einem Rutsch durch. Leider hätte ich gerne ab und zu angehalten um mehr von der Landschaft zu sehen aber ich wollte dann doch lieber heim. Sie sind ja nicht so weit weg und ich denke in näherer Zukunft werde ich mich noch mal dort hinbegeben (hab ja jetzt ein Auto (Jeep Cherokee, halbes Jahr alt, 3,7 Liter)).
Ausleger der Smokey Mountains

Ich hab soviel kennen gelernt und erlebt, dass ich hoffe nichts vergessen zu haben. In diesem Falle werde ich alles direkt nachtragen. Kam auch net so ganz mit der Anordnung der Bilder klar...mir gefällt das net so ganz aber Hauptsache sie sind da.

Auf geht’s in eine neue Woche am ICAR und hoffentlich Klarheit in Bezug auf mein Projekt!

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